verbrannte Haut und Tattoo
Seit ein paar Monaten geistert durch die Netzwelt ein Bild, bei dem der Ersteller wohl vorgab, nach einer Verbrennung unter der „ersten Hautschicht“ sei das Tattoo noch strahlend wie am ersten Tag zu sehen gewesen. Und als „Beweis“ wurde dieses Bild gepostet:
Wenn man sich auch nur einmal im Leben die Flossen verbrannt hat, weiss man, was passiert, wie es sich anfühlt und vor allem welchen Schaden Hitze an der Haut anrichtet. In keinem Fall passiert etwas, wie auf dem Bild.
Ein bisschen Anatomie
Temperaturen, die Haut verkohlen lassen, verbrennen auch das darunterliegende Gewebe. Zumindest Rötung, Bläschen, Blut, Lymphe, Schwellung hätte man zu erwarten. Nichts davon ist auf dem oben gezeigten Kunstwerk ((und mehr ist es eben nicht)) ersichtlich. Ein sauberer Special FX Job, gut gemacht, sieht sehr cool aus, ist aber leider ((oder zum Glück?)) in der Form nicht mit der Realität zu vereinbaren.
Einzig .. bisschen unappetitlich vielleicht, bei Toten, da gibt es ein interessantes Phänomen, bei dem Hautschichten sich ablösen und wie bei einer Häutung .. aber lassen wir das, bitte nicht mal danach googlen.
Nicht neu..
Noch im Januar 2019 war in einer der sozialen Medien ein kurzer Bericht zu finden, in dem die Entstehung geschildert wurde. Weil es jedoch damals wie heute eigentlich klar als Fake zu erkennen war, haben wir den Link nicht mehr zur Hand. Im Prinzip wurde eine Latexschicht aufgetragen und wie eine „durch UV-Einfluss gealterte Tätowierung“ gestaltet um dann eine „Sichtfenster“ zu schaffen auf „so sah es früher aus“.
Anders nun im April 2019, in dem das angebliche strahlend schöne Tattoo einfach nur unter der alten, doofen Haut Versteckt liegen soll. Da werden „selber schon so gesehen“ Geschichten von Tätowierern verbreitet, man solle „vor dem Nachstechen erstmal überlegen wieso die Haut darüber so schlecht sei“ und allerlei anderer, teils irrwitziger Unsinn verbreitet.
Wenn jemand tätowiert, sollte er die Haut, als grösstes Organ des Menschen, zumindest in der Theorie soweit kennen und verstehen, dass derlei Fakebilder das bleiben, was sie sind, Unterhaltung. Sollte euch ein Tätowierer das Bild als „Echt“ verkaufen wollen und womöglich noch erklären, dass er das „genauso schon etliche Male erlebt hat“, könnte ein Wechsel des Hautkünstlers zumindest keine ganz dumme Idee sein.
Falls jemand den Original-Poster oder das How-To des Bildes zur Hand hat, immer gerne her damit, um den Künstler dieses Effektes auch würdigen zu können.